Auf dem Schreibtisch: Leonid Andrejew und Thomas Wolfe

Russische Autoren und amerikanische Autoren des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts

Inspiriert durch meine aktuellen Recherchen zur Lebensgeschichte des 1913 von Lettland nach Portland, Oregon ausgewanderten Marcus Rothkowitz (später Mark Rothko) habe ich neu angefangen mich mit amerikanischen und russischen Autoren dieser Zeit zu beschäftigen.

Zeitgleich stellte Amazon die schöne Verfilmung Genius – Die tausend Seiten einer Freundschaft über das Leben des Autors Thomas Wolfe und seine Zusammenarbeit mit dem Lektor Max Perkins zur Verfügung. Beide sind Zeitgenossen - mit drei Jahren Abstand voneinander - des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, mit Revolutionen, Kriegen und der Industrialisierung, die das Leben von Millionen Menschen verändern würde.

Literatur hat oft einen Blick auf das Leben der Menschen und Zeitgenossen, umgekehrt kann Literatur dazu beitragen, die Welt anders zu sehen und manchmal tatsächlich auch die Welt anders zu leben. Mich interessiert der russische Blickwinkel, war Lettland doch lange russisch geprägt und wenn ich Wolfes Aussage folge, dass jedes Ereignis das Ergebnis von zehntausenden Jahren ist, dann möchte ich wissen, wer diese Autoren sind und was sie besonders machte. Lettische Autoren wie Rudolf Blaumanis und Janis Rainis folgen vielleicht noch, wenn ich es schaffe leihweise oder günstig an Romane oder Geschichten heranzukommen.

Die Auswahl ist recht willkürlich, ich habe mir Bücher und Autoren ausgesucht, die mich ansprechen. Als ich hier las Aber was für eine Entdeckung, was für ein Autor! So manches Mal dachte ich : Oh, welche Dunkelheit, welche Verzweiflung muss dieser Mann gekannt haben (Quelle: https://www.buechertreff.de/forum/thread/72028-leonid-andrejew/) erschien mir dieser Autor interessanter als vergleichsweise bekanntere Zeitgenossen wie Alexander Blok, Iwan Bunin und Nikolai Gumiljow. Auch war mir bis heute nicht bekannt, welch interessanter fotografischer Pionier er war. Die Bilder sind wirklich sehenswert.

Thomas Wolfes "Schau heimwärts, Engel!" ist nicht mehr im Präsenzbestand der Stadtbibliothek. Wenn ich daran denke, wie dutzende Ausgaben von "Biss zum Morgengrauen" aus dem Regal gedrängt haben - so ändern sich die Zeiten.

Das liegt gerade auf dem Schreibtisch:

Thomas Wolfe
Schau heimwärts, Engel!
Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg 1954
Übertragen von Hans Schiebelhuth, Umschlaggestaltung: Werner Rebhuhn

Rolf-Dieter Kluge
Anton P. ?echov
Eine Einführung in Leben und Werk
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995
Einbandbild Horst Janssen, Blei- und Buntstiftzeichnung

Armin Knigge
Maksim Gor'kij
Das literarische Werk
Erich Wewel Verlag, München 1994

Richard Davies
Ein russischer Dichter und seine Welt
Die unbekannten Photos des Leonid Andrejew
Belser AG für Verlagsgeschäfte, Stuttgart, Zürich 1989

tl, dr;

Was ich gerade lese und woran ich gerade arbeite.

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